Schon 1963 hatte der damalige 2. Vorsitzenden Hans-Edwin Schenk die Idee, einen Herbstball des Tanz-Clubs Rot-Weiß zu veranstalten. Hierfür wurde der Weltmeister der Professional in Latein von 1960 Roger und Micheline Ronneaux, Paris eingeladen, um Schautänze vorzuführen.
Zu dieser Zeit waren weder die Tänze, die zum Standardturnierprogramm gehören sollten, noch die für Latein endgültig festgelegt.
Es waren vor allem die Franzosen, die Samba, Rumba, Mambo und Cha-ChaCha sowie den spanischen Paso Dable für den Turniertanz formten, ohne dabei ihren Charakter entscheidend zu verändern. Es ist insbesondere Lucien David aus Lyon zu nennen, der zusammen mit bekannten französischen Turniertänzern, u. a. mit dem oben genannten Pariser Roger Ronneaux, die Grundlage für das lateinamerikanische Tanzen schuf. Erst 1968 bekam der Jive als fünfter Turniertanz die Anerkennung vom Weltverband der Amateurtänzer.
Der besondere Charakter des Rot-Weiß-Balls wurde schon von Anfang an geprägt. Dazu gehörten der Tischschmuck und das Damengeschenk, das von jugendlichen Tänzern und Tänzerinnen des Vereins in Turnierkleidung überreicht wurde, die persönliche Begrüßung der Gäste durch die Club-Repräsentanten, ein Showprorgamm, bei dem vereinseigene Gruppen ihr Können zeigten sowie eine Festschrift zum Programm des Abends mit Wissenswertem aus dem Club-Geschehen.
Bis auf wenige Male wurde in den Ball als zentrales Element ein Turnier mit Paaren der Spitzenklasse integriert.
Hierbei traten bei den ersten 25 Turnieren um den Barbarossa-Pokal der Stadt Kaiserslautern internationale Zehn-Tänze Paare zu einem kombinierten Turnier (Standard und Latein) an.
Bedingt durch den Rückgang der Anzahl an Zehn-Tänze Paaren und da die Spitzenpaare mittlerweile kaum noch zu finanzieren waren, wurden neue Wege gesucht. In den nächsten Jahren fanden Mannschaftsturniere statt, bei denen jeweils ein Standard- und ein Lateinpaar eines Landes gegen die entsprechenden Paare von anderen 4 Länder antraten.
Auch dieses Modell erwies sich nach ein paar Jahren als nicht mehr finanzierbar, der Amateurgedanke wandelte sich und die Paare kannten ihren Wert, und nach der Zwangspause 2005 und 2006, in der die Fruchthalle wegen Renovierungsarbeiten geschlossen war, fand 2007 ein Ball ohne Turnier statt.
Das brachte zwar eine gewisse finanzielle Entlastung, aber entsprach nicht dem eigentlichen Stil des Balls. Daher wurde ab dem nächsten Jahr das Turnier als zentraler Programmpunkt wieder eingebaut und zwar in der Form, daß im Wechsel in einem Jahr ein nationales Turnier in den Standardtänzen und im drauffolgenden eins in den lateinamerikanischen Tänzen stattfand.
Daher sahen wir auch in diesem Jahr beim Turnier um den 40. Barbarossapokal ein nationales Latein-Tunier mit 8 Spitzenklassen der höchsten Turniertanzklassen.
Bei allen Überlegungen zu Änderungen sollte immer bedacht werden, daß dieses Turnier durch sein Niveau dem Tanzclub Rot-Weiß und damit auch der Stadt Kaiserslautern, deren Bürgermeister traditionell die Schirmherrschaft übernimmt, national und international Anerkennung geschafft hat und weiter schafft.
Seit seiner Einführung diente das Barbarossa-Pokal-Turnier also als „Sprungbrett“ für viele internationale Tanzkarrieren, ertanzten sich die Barbarossa Pokalturniergewinner doch insgesamt 29 Weltmeistertitel und 18 Europameistertitel.
Von diesen Titeln ertanzte sich das Ausnahme-Paar Marcus und Karen Hilton 9x den Welmeistertitel der Profis in den Standardtänzen, 2x den Weltmeistertitel Amateure Latein, 1x den Weltmeistertitel der Amateure in 10 Tänzen, 5x Europameistertitel Profi Standard, 1x Europameistertitel Profi 10 Tänze und natürlich 1x den Barbarosspokal der Stadt Kaiserslautern.
So erinnern wir uns gerne noch an die amtierenden Weltmeister der Amateure Latein Zoran Plohl / Tatjana Lahvinohvich, die erst vor ein paar Jahren in unserer heimischen Fruchthalle über das Parkett wirbelten.
Zu erwähnen ist auch der amtierende Europa- und Weltmeister der Amateure in den Standardtänzen Benedetto Ferrugia. Der mit „seiner Claudia“ sowohl in der Vergangenheit den Barbarossapokal gewann und jetzt mit „seiner Claudia“ ein Turnier nach dem anderen gewinnt und an der Weltspitze tanzt. Einziger Unterschied: Damals war es Claudia Buldini, heute ist es Claudia Köhler.
Ein besonderer Hattrick gelang Jeffrey Dobbinson / Debbie Lee, London (England), sie gewannen den Barbarossapokal 1974, 1975 und 1976, waren im selben Jahr Europameister Latein und im Folgejahr 1977 Weltmeister der Amateure in den Lateinamerikanischen Tänzen.
Ein bekannter Name taucht 1978 als Sieger auf. Er ist den meisten aus der Fernsehtanzshow „Let’s dance“ als kritischer Wertungsrichter bekannt: Joachim Llambi. Damals tanzte er als 23-jähriger mit seiner Partnerin Sylvia Putzmann für Duisburg und gewann den Barbarossa-Pokal.
Auch ein anderer berühmter Blackpoolgewinner wirbelte hier schon mehrfach über das Parkett der Fruchthalle und hielt die Farben des Tanzclubs Rot-Weiß Kaiserslautern hoch: unser Heimtrainer Heinz Somfleth mit seiner Ehefrau Ilse.
Dass die Showtänze der Sieger nicht nur besondere Momente für die Zuschauer des Rot-Weiß Balls waren, zeigte das Paar Martynas Kura und Karina Kasetaite. Sie hatten bei ihrem 2. Sieg des Barbarossapokals extra eine grandiose Paso Doble Show für Kaiserslautern im Gepäck, weil sie die Atmosphäre der Fruchthalle und die Herzlichkeit und Begeisterung der Pfälzer Zuschauer so rührte.
Juliane Nittmann, Bernd Behrens (November 2012)
Pokal | Jahr | Barbarossapokal Sieger | Weitere internationale Erfolge |
---|---|---|---|
43 | 2015 | Evgenij Plotnikov/Sophie Schütz (TSC Saltatio Neustadt im TV 1860 Mußbach) | |
42 | 2014 | Standard:Harald Rybka/Sarah Schmidt (Tanz-Club Rot-Weiß Casino Mainz) | |
42 | 2014 | Latein:Luca Agnetta/Rahel de Bruyn (TSA der TSG 1861 Grünstadt) | |
41 | 2013 | Ovidiu Mihai/Lisa Maria Karst (TSC Schwarz-Gold Casino Saarbrücken) | |
40 | 2012 | Kirill Ganopolsky/Kim Pätzug (TSC Saltatio Neustadt). | |
39 | 2011 | Alexander und Sarah Karst vom TSC Schwarz-Gold Saarbrücken | |
38 | 2010 | Kirill Ganopolsky/Kim Pätzug (TSC Saltatio Neustadt). | |
37 | 2009 | Sergiy Plyuta und Debbie Seefeldt | |
36 | 2008 | Steffen Zoglauer / Sandra Koperski (TSC Blau-Silber Berlin) | |
2007 | Ball ohne Turnier | ||
2006 | kein Ball (Sanierung Fruchthalle) | ||
2005 | kein Ball (Sanierung Fruchthalle) | ||
2004 | Ball ohne Turnier | ||
2003 | Ball ohne Turnier | ||
35 | 2002 | Marius Kriukelis/Kristinas Valiunaite (Litauen) + Martynas Kura/Karina Kasetaite | |
34 | 2001 | Marius Kriukelis/Kristinas Valiunaite (Litauen) + Martynas Kura/Karina Kasetaite | |
33 | 2000 | Zoran Plohl / Tatjana Lahvinohvich (Slowenien) | Amtierender Weltmeister Amateur Latein |
32 | 1999 | Benedetto Ferrugia / Claudia Buldini (Italien) | 1x Europameister 10 Taänze Amateure mit Claudia Buldini |
amtierender Europa- und Weltmeister Standard mit Claudia Köhler | |||
31 | 1998 | Alessandro Garofolo / Annalisa di Fillippo (Italien) | 2x AmateurEuropameister 10 Tänze |
1x Amateur Europameister 10 Tänze mit anderer Partnerin | |||
1x 10 Tänze Profi Weltmeister | |||
1x 10 Tänze Profi Europameister | |||
30 | 1997 | Thorsten und Sandra Schreiter (Hannover) | |
1996 | Arunas Bizokas / Edita Daniute (Litauen) | Amtierender Profiweltmeister mit neuer Partnerin (seit 3 Jahren) | |
29 | 1x Europameister mit Edita | ||
28 | 1995 | Neilas Katinas / Anita Pocz (Calw) | 1999 Weltmeister über 10 Tänze Amateure |
27 | 1994 | Neilas Katinas / Anita Pocz (Calw) | 1999 Weltmeister über 10 Tänze Amateure |
26 | 1993 | Günther und Asrid Benkel (Sen I S Turnier) | |
25 | 1992 | Markus Bärschneider / Ultike Schmitz (Aachen) | |
24 | 1991 | Alexander Pfeiffer / Carmen Gerold (Usingen) | |
23 | 1990 | Jens Werner / Charlotte Jörgensen (Dänemark) | Weltmeister 1994 Amateure Standard |
22 | 1989 | Rune Haug / Jane Miljan, (Norwegen) | |
21 | 1988 | John Byrnes/Jane Lyttleton (England) | |
20 | 1987 | Joachim Llambi/Sylvia Putzmann, Duisburg | |
19 | 1986 | Robert Litchfield/Barbara Salt (England) | |
18 | 1985 | Brent und Jenni Olifent, Australien | |
17 | 1984 | Andrew Sinkinson/Lorraine Barry, England | 2x Weltmeister Amateure Standard |
1x Europameister Amateure Standard | |||
16 | 1983 | Wim und Els Gevaert, Belgien | |
15 | 1982 | Marcus Hilton/ Karen Johnstone (später Karen Hilton), England | 9x Profiweltmeister Standard |
2x Lateinweltmeister Amateure | |||
1x10 Tänze Weltmeister Amateure | |||
5x Europameister Profi Standard | |||
1x Europameister Profi 10 Tänze | |||
14 | 1981 | Geir Bakke/Trine Dehli, Norwegen | 1x Weltmeister Amateure Latein |
3x Weltmeister Amateur 10 Tänze | |||
13 | 1980 | Max-Ulrich Busch/Renate Hilgert, Berlin | 1x Weltmeister Amateure Standard |
1x Europameister Amateure Standard | |||
12 | 1979 | Martin Cutler/Carol Bedford, England | |
11 | 1978 | Stephen Hillier/Lindsay Tate, England | 1x WeltmeisterProfi Standard |
3x Weltmeister Amateur 10 Tänze | |||
3x Profi Europameister Standard | |||
2x AmateurEuropameister Standard | |||
10 | 1977 | Raimond Myhrengen/Gunn Berglen Johannesen, Norwegen | 1x Weltmeister Amateure Latein |
9 | 1976 | Jeffrey Dobbinson/Debbie Lee, London, England | 1x Weltmeister Profi Latein |
8 | 1975 | Jeffrey Dobbinson/Debbie Lee, London, England | 1x EuropameisterLatein Amateur |
7 | 1974 | Jeffrey Dobbinson/Debbie Lee, London, England | |
6 | 1973 | Werner/Ingrid Führer, Hamburg | |
5 | 1972 | Werner/Ingrid Führer, Hamburg | |
4 | 1971 | Peter Maxwell/Lynn Harmann, England | 1x Weltmeister Profi Latein |
3 | 1970 | Peter Maxwell/Lynn Harmann, England | 1x Europameister Amateure Latein |
2 | 1969 | Jürgen und Petra Zumholte, Düsseldorf | |
1 | 1968 | Int. Tanzturnier Kombi: Diethard u. Christel Marschall, Berlin | |
1967 | Dtsche Mannschaftsmeisterschaft: Sieger Club Céronne Hamburg | ||
1966 | Formationsturnier Schwarz-Gold Wiesbaden/ Grün-Gold-Saarbrücken/ TCRW: Sieger:TCRW | ||
1965 | Mannschaftskampf Amsterdam-Bern-Paris-KL: Sieger TCRW | ||
1964 | 1. Rot-Weiß-Ball: Mannschaftskampf Berlin-Bonn-KL: Sieger TCRW | ||
1963 | 1. Herbstball 19.Okt.: Schautänze des Latein-WM Paares Roger und Micheline Ronneaux (Paris) |